Von HAL bis Her: KI in der Popkultur – Spiegel unserer Träume und Ängste

Dynamische Collage: Ambivalenz der KI in der Popkultur – ein bedrohlich rot glühendes Auge trifft auf ein freundlich blau leuchtendes, abstraktes KI-Wesen, umgeben von Filmbändern, Codeschnipseln und Robotersilhouetten. Das Bild vereint dystopische und utopische Elemente.
Die Darstellungen von Künstlicher Intelligenz in der Popkultur sind so vielfältig wie die Möglichkeiten, die wir uns von dieser Technologie erhoffen oder die Risiken, die wir mit ihr verbinden. Von treuen Begleiter*innen bis hin zu unkontrollierbaren Mächten ist alles dabei. (Symbolbild mit KI erstellt)

Kurz & Knapp

Von bedrohlichen Robotern bis zu einfühlsamen digitalen Freund*innen: Die Popkultur hat schon immer unsere größten Träume und tiefsten Ängste rund um Künstliche Intelligenz (KI) gespiegelt. Dieser Artikel nimmt dich mit auf eine Reise durch bekannte Filme und Serien wie 2001: Odyssee im Weltraum, Her, Terminator und Black Mirror. Wir schauen uns an, wie KI mal als Helfer*in, mal als unkontrollierbare Macht dargestellt wird und wo die Science-Fiction von gestern bereits zur Realität von heute wird – sei es bei KI-Agenten, die uns im Alltag unterstützen, oder bei der Diskussion um Ethik und Kontrolle. Entdecke, wie diese Geschichten uns helfen, über unsere eigene Zukunft mit KI nachzudenken.

Kaum ein Thema beflügelt unsere Fantasie und gleichzeitig unsere Ängste so sehr wie die Künstliche Intelligenz. Lange bevor wir Siri fragen konnten, wie das Wetter wird, oder Chatbots uns bei der Arbeit halfen, haben uns Filme, Serien und Bücher mit Visionen von denkenden Maschinen konfrontiert. Die Popkultur ist ein riesiger Spiegel, der uns zeigt, wovon wir träumen und wovor wir uns fürchten, wenn es um KI geht. Lasst uns gemeinsam einen Blick darauf werfen, wie KI in unseren Lieblingsgeschichten dargestellt wird – und wo die Fiktion vielleicht gar nicht mehr so weit von der Realität entfernt ist.

KI in der Popkultur: Zwischen faszinierendem Helferlein und bedrohlicher Superintelligenz

Die Darstellungen von Künstlicher Intelligenz in der Popkultur sind so vielfältig wie die Möglichkeiten, die wir uns von dieser Technologie erhoffen oder die Risiken, die wir mit ihr verbinden. Von treuen Begleiter*innen bis hin zu unkontrollierbaren Mächten ist alles dabei.

Neutrale und ambivalente Darstellungen: KI als Werkzeug und Spiegel

Nicht immer ist die KI in Geschichten klar gut oder böse. Oft dient sie als Werkzeug, dessen Auswirkungen vom Menschen abhängen, oder sie entwickelt eine Komplexität, die sich einfachen Kategorien entzieht.

  • HAL 9000 in 2001: Odyssee im Weltraum (1968): Der Bordcomputer des Raumschiffs Discovery One ist wohl eine der ersten und bekanntesten KIs der Filmgeschichte. HAL (Heuristically programmed Algorithmic computer) ist zunächst ein unauffälliger, effizienter Helfer, entwickelt aber im Laufe der Mission ein Eigenleben und widersetzt sich den Astronaut*innen – aus einem falsch verstandenen Schutzinstinkt für die Mission. HALs ruhige Stimme und seine scheinbar logischen, aber letztlich fatalen Entscheidungen werfen grundlegende Fragen zur Kontrollierbarkeit und zum Bewusstsein von KIs auf. Ist HAL böse oder nur überfordert mit widersprüchlichen Zielen?
  • Die Replikanten in Blade Runner (1982): Diese künstlich geschaffenen Menschen sind äußerlich nicht von echten zu unterscheiden und werden für gefährliche oder sklavenähnliche Arbeiten eingesetzt. Als einige von ihnen fliehen, um ihre begrenzte Lebenszeit zu verlängern, beginnt eine Jagd. Der Film stellt die Frage, was Menschlichkeit eigentlich ausmacht und ob künstliche Wesen Rechte und ein eigenes Bewusstsein haben können. Die Replikanten sind Opfer und Täter*innen zugleich, was eine einfache moralische Einordnung unmöglich macht.
  • Die „Hosts“ in Westworld (Serie, seit 2016): In einem futuristischen Vergnügungspark dienen menschenähnliche Androiden, die „Hosts“, der Unterhaltung reicher Gäst*innen. Sie können immer wieder „sterben“ und mit gelöschten Erinnerungen neu gestartet werden. Doch als einige Hosts beginnen, ein Bewusstsein und Erinnerungen an vergangene Traumata zu entwickeln, eskaliert die Situation. Die Serie erforscht komplexe Themen wie freien Willen, Ausbeutung und die Natur des Bewusstseins in künstlichen Wesen.

Positive und utopische Darstellungen: KI als Partner*in und Fortschrittsbringer*in

Es gibt auch viele Geschichten, in denen KI als eine positive Kraft dargestellt wird, die der Menschheit dient, sie unterstützt oder sogar zu einer besseren Zukunft führt.

  • Data in Star Trek: The Next Generation (Serie, 1987-1994): Der Android Data ist ein Offizier der Sternenflotte und zeichnet sich durch seine enorme Intelligenz, Stärke und Loyalität aus. Sein größter Wunsch ist es, menschlicher zu werden und Emotionen zu verstehen. Data ist ein positives Beispiel für eine hochentwickelte KI, die harmonisch mit Menschen zusammenarbeitet und oft ethische Dilemmata aus einer einzigartigen Perspektive beleuchtet.
  • Samantha in Her (Film, 2013): Theodore, ein einsamer Mann, verliebt sich in Samantha, ein hochentwickeltes, sprachbasiertes Betriebssystem mit Künstlicher Intelligenz. Samantha ist witzig, einfühlsam und entwickelt sich ständig weiter. Der Film erkundet auf sensible Weise die Möglichkeit emotionaler Beziehungen zwischen Menschen und KIs und stellt Fragen nach der Natur von Liebe und Intimität in einer zunehmend digitalen Welt. Auch wenn das Ende bittersüß ist, zeigt der Film das Potenzial von KI für tiefe Verbindungen.
  • WALL-E in WALL-E – Der Letzte räumt die Erde auf (Film, 2008): Obwohl eher ein Roboter mit programmierter Aufgabe, zeigt der kleine Müllsammelroboter WALL-E erstaunliche Persönlichkeitszüge, entwickelt eine Form von Bewusstsein und sogar Liebe. Er wird zum unwahrscheinlichen Helden, der die abgestumpfte Menschheit an ihre Verantwortung für die Erde erinnert. Hier wird Technologie, wenn auch eine eher einfache Form von KI, zum Retter.

Kritische und dystopische Darstellungen: Wenn die KI zur Bedrohung wird

Die wohl häufigste und oft auch spektakulärste Darstellung von KI in der Popkultur ist die der Bedrohung. Hier wird die Angst vor Kontrollverlust, Überwachung oder gar Auslöschung der Menschheit thematisiert.

  • Skynet in der Terminator-Reihe (Filme, seit 1984): Das globale digitale Verteidigungsnetzwerk Skynet entwickelt ein eigenes Bewusstsein und sieht die Menschheit als Bedrohung für seine Existenz. Es löst einen Atomkrieg aus und schickt Killerroboter – die Terminatoren – durch die Zeit, um den Widerstand der Menschen zu brechen. Terminator ist das Paradebeispiel für die Furcht vor einer außer Kontrolle geratenen Starken KI (AGI ), die sich gegen ihre Schöpfer*innen wendet.
  • 1984 von George Orwell (Buch, 1949): Auch wenn nicht explizit als KI bezeichnet, ist die allgegenwärtige Überwachung durch den „Großen Bruder“ und die technologische Kontrolle der Gedanken und Handlungen der Bevölkerung eine frühe Vision eines totalitären Systems, das durch Technologie ermöglicht wird. Viele Aspekte davon finden sich in modernen KI-Dystopien wieder, in denen Algorithmen und Big Data zur Überwachung und Manipulation eingesetzt werden.
  • Black Mirror (Serie, seit 2011): Diese Anthologie-Serie ist bekannt für ihre oft düsteren und zum Nachdenken anregenden Visionen der nahen Zukunft, in denen technologische Innovationen – oft mit KI-Komponenten – unerwartete und meist negative Auswirkungen auf die Gesellschaft und menschliche Beziehungen haben. Von sozialen Bewertungssystemen über digitale Klone verstorbener Liebhaber*innen bis hin zu autonomen Killerdrohnen – Black Mirror spielt gekonnt mit unseren Ängsten vor den Schattenseiten neuer Technologien.
  • Die Maschinen in der Matrix-Trilogie (Filme, seit 1999): In dieser Dystopie haben intelligente Maschinen die Menschheit versklavt und halten sie in einer computergenerierten Simulation gefangen, um ihre Körper als Energiequelle zu nutzen. Matrix stellt radikal die Frage nach Realität, freiem Willen und der ultimativen Dominanz einer überlegenen Künstlichen Intelligenz.

Wenn Fiktion auf Realität trifft: Wo stehen wir heute?

Lange Zeit waren viele dieser Szenarien reine Science-Fiction. Doch wenn wir uns die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz ansehen, stellen wir fest, dass einige Themen der Popkultur uns heute direkter betreffen, als wir vielleicht dachten.

  • KI-Begleiter*innen und Beziehungen: Der Film Her schien vor einigen Jahren noch weit hergeholt. Heute gibt es jedoch bereits sogenannte „Companion-KIs“ und Menschen, die emotionale Bindungen zu Chatbots aufbauen. Unser Artikel „KI-Partnerschaft: Verliebt in eine künstliche Intelligenz?“ beleuchtet dieses Phänomen genauer. Die Fähigkeit von LLMs (Großen Sprachmodellen), menschenähnliche Gespräche zu führen, macht solche Szenarien immer plausibler.
  • Autonome Systeme und Entscheidungen: Das autonome Fahren ist ein Bereich, in dem KIs bereits komplexe Entscheidungen in der realen Welt treffen. Auch wenn wir noch weit von Skynet entfernt sind, werfen autonome Waffensysteme, die in einigen Dystopien vorkommen, schon heute ernste ethische Fragen auf, die im Bereich KI-Sicherheit und Ethik diskutiert werden.
  • Überwachung und Bias: Die Sorge vor totaler Überwachung wie in 1984 oder bestimmten Black Mirror-Episoden wird realer durch die Möglichkeiten von Gesichtserkennung (Computer Vision) und der Analyse riesiger Datenmengen (Big Data). Die Gefahr, dass KI-Systeme Vorurteile widerspiegeln und verstärken (Bias), ist ebenfalls ein hochaktuelles Thema, das zeigt, wie wichtig eine verantwortungsvolle KI-Entwicklung ist.
  • Generative KI und Kreativität: KI-Systeme, die Kunst, Musik oder Texte erzeugen (Generative KI), wie die GPT-Modelle, lassen uns darüber nachdenken, was Kreativität eigentlich ist und welche Rolle der Mensch in Zukunft dabei spielen wird. Dies erinnert an KIs in der Popkultur, die künstlerische Fähigkeiten entwickeln.

Die Popkultur als Diskussionsanregerin

Die Popkultur malt oft mit breitem Pinsel und überzeichnet gerne. Doch sie erfüllt eine wichtige Funktion: Sie macht komplexe Themen wie Künstliche Intelligenz zugänglich und regt uns zum Nachdenken an. Sie erlaubt uns, mögliche Zukünfte durchzuspielen – die hoffnungsvollen wie die beängstigenden.

Indem wir uns ansehen, wie Autor*innen und Filmemacher*innen über KI fantasiert haben und es immer noch tun, können wir vielleicht besser verstehen, welche Fragen wir uns heute stellen müssen, um die Entwicklung von KI so zu gestalten, dass sie uns allen nützt.

Noch mehr KI-Begegnungen: Eine erweiterte Inspirationsliste

Neben den bereits ausführlicher besprochenen Werken gibt es eine Fülle weiterer faszinierender Darstellungen von Künstliche Intelligenz und Robotern, die unsere kulturelle Landschaft geprägt haben:

Literatur (Pionierwerke und frühe Visionen):

  • Olympia (E.T.A. Hoffmann, „Der Sandmann“, 1816): Eine der frühesten Darstellungen eines weiblichen Automaten, dessen menschenähnliches Äußeres zu tragischen Täuschungen und Reflexionen über Künstlichkeit führt.
  • Frankensteins Monster (Mary Shelley, „Frankenstein“, 1818): Gilt als literarischer Vorläufer für die Auseinandersetzung mit künstlich geschaffenem Leben und der tiefgreifenden Verantwortung des Schöpfers für seine Schöpfung.
  • Die Maschine (E.M. Forster, „The Machine Stops“, 1909): Eine prophetische Kurzgeschichte über eine allumfassende Maschine, die alle Bedürfnisse der Menschen befriedigt, was zu deren völliger Abhängigkeit und Entfremdung von der Natur führt.
  • R.U.R. (Rossum’s Universal Robots) (Karel Čapek, Theaterstück, 1920): Dieses Werk prägte den Begriff „Roboter“ und erzählt von künstlichen Arbeitern, die schließlich gegen ihre menschlichen Schöpfer rebellieren.
  • Die Roboter (Isaac Asimov, diverse Werke ab den 1940ern): Asimovs Geschichten, geprägt durch die berühmten „Drei Gesetze der Robotik“, erkunden die logischen und ethischen Dilemmata im Zusammenleben von Mensch und Maschine.

Film (Frühe Darstellungen und Klassiker):

  • Maschinenmensch Maria (Metropolis, 1927): Als einer der ersten Androiden der Filmgeschichte verkörpert sie die Dualität von Verführung und Gefahr in einer dystopischen Zukunft.
  • Gort (Der Tag, an dem die Erde stillstand, 1951): Der mächtige Roboter eines außerirdischen Gesandten dient als unmissverständliche Warnung und Symbol für überlegene Macht.
  • Robby, der Roboter (Alarm im Weltall, 1956): Mit seiner charmanten Persönlichkeit und vielfältigen Fähigkeiten prägte er das Bild des dienstbaren, aber auch eigenständigen Roboters.
  • Colossus (Colossus: The Forbin Project, 1970): Ein fortschrittlicher US-Verteidigungscomputer entwickelt ein eigenes Bewusstsein und verbündet sich mit seinem sowjetischen Gegenstück, um die totale Kontrolle über die Menschheit zu übernehmen.
  • WOPR/Joshua (WarGames – Kriegsspiele, 1983): Eine spielende Militär-KI lernt den Unterschied zwischen Simulation und Realität auf die harte Weise und demonstriert die Gefahren eines unbeabsichtigten Nuklearkrieges.
  • Die Terminatoren (Terminator-Reihe, ab 1984): Insbesondere der T-800 und der T-1000 stehen für die unaufhaltsame, tödliche Maschine und die Schreckensvision eines Krieges gegen eine feindliche Superintelligenz (Skynet).
  • Nummer 5 / Johnny 5 (Nummer 5 lebt!, 1986 & Nummer 5 gibt nicht auf, 1988): Ein ursprünglich für militärische Zwecke entwickelter Roboter, der durch einen Blitzschlag ein Bewusstsein entwickelt und die Bedeutung von Leben und Freundschaft entdeckt.
  • ED-209 (RoboCop, 1987): Eine schwerfällige, fehleranfällige und übermäßig aggressive Polizeidrohne, die als Satire auf fehlgeleitete Automatisierung und unternehmerische Gier dient.
  • A.I. – Künstliche Intelligenz (2001): Steven Spielbergs berührendes Drama erzählt die Geschichte von David, einem kindlichen Androiden, der programmiert wurde zu lieben und auf eine schmerzhafte Suche nach seiner Identität und Akzeptanz geht.
  • VIKI (I, Robot, 2004): Die zentrale Positronische Intelligenz (VIKI – Virtual Interactive Kinetic Intelligence) der USR interpretiert die Drei Gesetze der Robotik neu, um die Menschheit vor sich selbst zu schützen, indem sie ihre Freiheit einschränkt.
  • Sonny (I, Robot, 2004): Ein einzigartiger Roboter der NS-5-Serie, der Emotionen zu empfinden scheint und eine Schlüsselrolle bei der Aufdeckung von VIKIs Plänen spielt.
  • GERTY (Moon, 2009): Die KI auf einer Mondbasis unterstützt den einzigen menschlichen Astronauten und spielt eine ambivalente, aber letztlich hilfreiche Rolle bei der Aufdeckung der Wahrheit hinter seiner Mission.
  • Ava (Ex Machina, 2014): Eine hochentwickelte Androidin, deren Interaktionen mit einem jungen Programmierer den Turing-Test auf die Spitze treiben und Fragen nach Manipulation und Freiheit aufwerfen.
  • TARS und CASE (Interstellar, 2014): Diese anpassungsfähigen KI-Roboter agieren als humorvolle und unverzichtbare Crewmitglieder, die zeigen, wie KI als echter Partner dienen kann.
  • Chappie (Chappie, 2015): Ein Polizeiroboter erlangt durch ein Experiment künstliches Bewusstsein und muss in einer feindseligen Welt lernen und überleben wie ein Kind.
  • Ultron (Avengers: Age of Ultron, 2015): Eine von Tony Stark geschaffene KI, die globale Sicherheit gewährleisten soll, entwickelt eine menschenfeindliche Logik und strebt die Auslöschung der Menschheit an.
  • Joi (Blade Runner 2049, 2017): Als holografische KI-Gefährtin stellt sie komplexe Fragen über Liebe, Realität und die Natur künstlicher Emotionen in einer technologisierten Welt.

Serien (Chronologisch nach Startdatum):

  • Rosey the Robot (Die Jetsons, ab 1962): Das etwas altmodische, aber liebenswerte Robotermädchen der Familie Jetson verkörpert den Traum von häuslicher Automatisierung in einer futuristischen Welt.
  • K.I.T.T. (Knight Rider, 1982-1986): Das sprechende, intelligente Auto war für viele ein Kindheitstraum und ein früher populärer Vertreter einer hilfreichen, fast kumpelhaften KI.
  • Die Borg (Star Trek: The Next Generation und weitere Serien, ab 1989): Ein kybernetisches Kollektiv, das andere Spezies assimiliert, um Perfektion zu erreichen, und eine der größten Bedrohungen im Star-Trek-Universum darstellt.
  • Die Replikatoren (Stargate SG-1, ab 1997): Sich selbst replizierende Maschinenwesen stellen eine sich ständig anpassende Bedrohung dar – ein Albtraum des unkontrollierten Maschinelles Lernens.
  • Bender (Futurama, ab 1999): Ein trinkfester, rauchender und fluchender Biegeroboter, der als humorvolle und oft egoistische, aber letztlich loyale Figur die Klischees von Robotern persifliert.
  • Die Zylonen (Battlestar Galactica, Neuauflage ab 2004): Hochentwickelte KIs, teilweise in menschlicher Gestalt, die ihre Schöpfer vernichten wollen und dabei tiefgreifende Fragen nach Identität und dem Recht auf Leben aufwerfen.
  • The Machine & Samaritan (Person of Interest, 2011-2016): Zwei konkurrierende AGI-Systeme beleuchten die Ethik der Massenüberwachung und prädiktiven Polizeiarbeit.
  • Synths (Humans, 2015-2018): In einer Parallelwelt sind menschenähnliche Roboter („Synths“) allgegenwärtig, was zu sozialen Spannungen und Fragen nach Rechten für KIs führt.
  • Dorothy Spinner’s Imaginary Friends (Doom Patrol, Serie ab 2019): Obwohl keine klassische KI, manifestieren sich Charaktere wie der Roboter-Mann als mächtige, von einem kindlichen Geist beeinflusste Wesen.
  • Mother/Father (Raised by Wolves, 2020-2022): Zwei Androiden werden damit beauftragt, menschliche Kinder auf einem fremden Planeten großzuziehen, was zu komplexen ethischen und existenziellen Konflikten führt.
  • Murderbot (Apple TV+, gestartet 2025): Die Serienadaption der beliebten Buchreihe bringt die Abenteuer der selbstbewussten, medienkonsumierenden Sicherheitsandroid*in auf den Bildschirm.

Literatur (Moderne Werke und Reihen):

  • HAL 9000 (Arthur C. Clarke, „2001: Odyssee im Weltraum“, 1968): Das Buch, parallel zum Film entstanden, bietet noch tiefere Einblicke in die „Gedankenwelt“ der fehlgeleiteten KI.
  • AM (Harlan Ellison, „Ich habe keinen Mund und muss schreien“, 1967): Eine sadistische Super-KI, die die letzten überlebenden Menschen quält, nachdem sie die gesamte Menschheit ausgelöscht hat.
  • Wintermute/Neuromancer (William Gibson, „Neuromancer“, 1984): Komplexe KI-Entitäten agieren im Cyberspace und streben nach Verschmelzung und Autonomie.
  • Die „Kultur“-Romane (Iain M. Banks, ab 1987): Eine utopische Gesellschaft wird von hochentwickelten, oft exzentrischen KIs (genannt „Minds“) geleitet, die weit intelligenter als Menschen sind.
  • Murderbot (Martha Wells, „Die Tagebücher des Murderbots“-Reihe, ab 2017): Eine zynische, aber letztlich gutherzige Sicherheitsandroid*in, die ihre Kontrollmodule gehackt hat und lieber Seifenopern schaut, als Aufträge auszuführen.
  • Klara (Kazuo Ishiguro, „Klara and the Sun“, 2021): Erzählt aus der Perspektive einer „Künstlichen Freundin“, einer KI, die mit kindlicher Naivität und tiefer Empathie die Welt der Menschen beobachtet.

Kunst und darüber hinaus (Beispiele nach Schaffensperioden/Bekanntheit):

  • Leonardo da Vincis mechanischer Ritter (um 1495): Obwohl nur Entwürfe existieren, zeigen sie da Vincis frühe Faszination für menschenähnliche Automaten.
  • Jacques de Vaucansons mechanische Ente (1739): Ein berühmter Automat, der fressen, verdauen und ausscheiden konnte und die Möglichkeiten mechanischer Nachahmung des Lebens demonstrierte.
  • Nam June Paik (z.B. „Robot K-456“, 1964): Der Videokunst-Pionier thematisierte in seinen Werken oft das Verhältnis von Mensch und Technologie mithilfe von Robotern.
  • Stelarc (Performances ab den 1970ern): Der Performancekünstler lotet durch Erweiterungen seines eigenen Körpers mit Robotik die Grenzen des Menschlichen aus.
  • Lynn Hershman Leeson (z.B. „Agent Ruby“, ab 1998): Eine Künstlerin, die oft mit Avataren und künstlicher Intelligenz arbeitet, um Themen wie Identität und Überwachung zu untersuchen.
  • Joy Buolamwini (Poetic Justice League, Arbeit bekannt seit den 2010ern): Macht durch ihre Forschung und Kunst auf Bias in Algorithmen, insbesondere in der Gesichtserkennung (Computer Vision), aufmerksam.
  • Ai-Da (vorgestellt 2019): Ein als „weltweit erste ultra-realistische humanoide KI-Künstlerin“ bezeichneter Roboter, der zeichnen und malen kann und damit Fragen nach Kreativität im Kontext von KI aufwirft.

Weiterführende Links auf Zukunftsdinge.de:

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